Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
in Deutschland besteht seit dem Wochenende ein Kontaktverbot. Wir sind angehalten, unser Haus oder unsere Wohnung nicht zu verlassen und möglichst nur alleine unterwegs zu sein. Dies fällt an schönen Frühlingstagen umso schwerer – aber der Großteil der Dülmenerinnen und Dülmenern hält sich an die strengen Regeln. Die Straßen sind leer, Spaziergänger und Fahrradfahrer verteilen sich auf den vielen kleinen Wegen rund um unsere Stadt. Polizei und Ordnungsamt melden nur ganz vereinzelt Verstöße. Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich möchte Ihnen Danke sagen. Danke, dass Sie so diszipliniert sind und die Auflagen befolgen. Danke für Ihre Einsicht und Ihr Verständnis. Danke, dass Sie sich einschränken, um mit Ihrem Verhalten die Schwächeren in unserer Gesellschaft ganz bewusst zu schützen.
Ganz besonders danken möchte ich aber auch all denjenigen, die in ihren beruflichen Tätigkeiten derzeit Überragendes für ihre Mitmenschen leisten – sei es in der Medizin und Pflege, im Lebensmittelhandel, in Ordnungsbehörden oder an vielen anderen Stellen, die derzeit über die Maßen gefordert sind. Danke, dass Sie für uns da sind!
Die Corona-Krise hat die Welt fest im Griff. Wir müssen alles dafür tun, dass wir die Ausbreitung des Virus verlangsamen können, um unser Gesundheitssystem nicht zu überfordern. Hierfür sind wir alle gefragt. Als Bürgerin und Bürgermeisterin der Stadt Dülmen habe ich in den letzten Jahren erleben dürfen, was die Dülmener Bevölkerung zu leisten im Stande ist. Beim großen Schneechaos im Jahr 2005 oder in der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 haben wir zusammengestanden und als Stadtgesellschaft Großartiges gemeinsam bewirkt. Ich bin überzeugt davon, dass uns auch die Bewältigung dieser Krise gelingen kann – wenn jeder mitmacht und seinen Beitrag leistet. Wir sind erst am Anfang und werden noch einige Wochen gefordert sein, mit den großen Einschnitten in unsere persönliche Freiheit umzugehen.
Es gilt nun, in der Krise kreative und unkonventionelle Ideen zu entwickeln, die uns über die kommende schwierige Zeit helfen können. Da bilden sich WhatsApp-Gruppen, in denen Erzieherinnen kurze Videos für ihre Kinder aus der Einrichtung posten, damit die Sehnsucht nicht zu groß wird. Ich höre von Musikunterricht über Skype, von Online-Spieleabenden. Diese kleinen Beispiele zeigen, wie wichtig es momentan ist, neu zu denken – und das können wir in Dülmen.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
wir sind gemeinsam auf dem Weg. Wann wir ankommen, wissen wir nicht. Wenn wir ehrlich sind und uns in der Welt umschauen, können wir ziemlich sicher sein, dass wir noch eine ganze Weile unterwegs sein werden. Umso wichtiger ist es, fest zusammenzuhalten. Als Land, als Gesellschaft und als Stadt. Sicherlich gibt es schönere Zeiten und sie werden wieder kommen – wenn wir uns jetzt gemeinsam der Verantwortung für die Zukunft stellen. Dazu gehört, dass sich jeder an die Regeln hält und soziale Kontakte vermeidet. Bitte halten Sie sich daran! Bleiben Sie gesund.
Ihre
Lisa Stremlau