Er ist die perfekte Kombination aus Shoppingvergnügen und Erlebnis: 43 Mal in Folge lockte Ahlens Pöttkes- und Töttkenmarkt in der Vergangenheit Tausende von Besuchern in die Fußgängerzone und ihre Nebenstraßen. In diesem Jahr wird die für den 19. und 20. September geplante Veranstaltung aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden können.
„Sicherheit und Gesundheit der Besucherinnen und Besucher gehen vor. Unter den derzeitigen Voraussetzungen wäre eine Veranstaltung wie der Pöttkes- und Töttkenmarkt guten Gewissens nicht zu verantworten“, schildert Bürgermeister Dr. Alexander Berger die Entscheidung.
Die Verantwortlichen um Stadt und ProAhlen haben sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht. „Wind und Wetter konnten dem Markt in der Vergangenheit nichts anhaben“, sagt Jörg Hakenesch, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ahlen. Dass das in diesem Jahr zum ersten Mal anders ist, hat mehrere Gründe. Einer liegt im besonderen Charakter der Veranstaltung begründet: „Der Pöttkes- und Töttkenmarkt ist im besten Sinne ein Krammarkt für die gesamte Familie, bei dem die Menschen bummeln, sich unterhalten und miteinander ins Gespräch kommen“, sagt Bürgermeister Dr. Berger. Auch wenn noch nicht absehbar sei, wie sich die Pandemie bis zum vorgesehenen Termin im September entwickele – die derzeitigen Anforderungen an Abstand und Hygiene ließen sich mit dem Flair und der Seele des beliebten Krammarktes nur schwer in Einklang bringen. Allein im vergangenen Jahr präsentierten mehr als 140 Aussteller ihre Artikel und Waren.
Auf der anderen Seite stellen sich bei den Planungen Fragen, die bereits jetzt beantwortet werden müssten – was aber niemand verantwortungsvoll kann. „Diese Veranstaltung erfordert einen erheblichen Vorlauf bei der Vorbereitung, damit die Abläufe während der beiden Tage stimmen. Hierbei sind zahlreiche Akteure eingebunden, die oft auch nur unscheinbar im Hintergrund dafür sorgen, dass sich die Besucherinnen und Besucher sicher fühlen können“, ergänzt ProAhlen-Vorsitzender Timm Ostendorf. Zuletzt wurde der Markt zudem von einem großen Kinderflohmarkt, dem Wochenmarkt sowie einem verkaufsoffenen Sonntag umrahmt. Der organisatorische Aufwand hierfür ist enorm.
Vor dem Dilemma, wie man mit Großveranstaltungen nach dem 31. August verantwortungsvoll umgeht, steht Ahlen übrigens nicht allein. Betroffen ist die gesamte Region. So hat die Stadt Beckum unlängst aus denselben Gründen ihre traditionellen Pütt-Tage absagen müssen. Den Verantwortlichen der Stadt Ahlen ist die Entscheidung auf jeden Fall nicht leicht gefallen. „Wir wissen um die Bedeutung, die der Markt für die Menschen in Ahlen hat. Doch die Gesundheit ist unser wichtigstes Gut. Deshalb geht sie vor“, sagt Berger. Der Entschluss sei in enger Abstimmung mit dem Stab für außergewöhnliche Ereignisse getroffen worden, die Politik sei informiert. Berger sagt aber auch: Sollte absehbar sein, dass sich in naher Zukunft andere Veranstaltungsformate mit vertretbarem Aufwand umsetzen ließen, werde die Stadt dies auch tun. „Wir sind mit allen Beteiligten in einem engen Austausch und loten die Möglichkeiten aus.“
Foto: (v.l.) Timm Ostendorf (Pro Ahlen e.V.), Bürgermeister Dr. Alexander Berger & Jörg Hakenesch (WFG Geschäftsführer) mit einem der ersten P&T Markt Plakate
Quelle: https://www.ahlen.de/