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Coronavirus: Konsequente Testungen bei allen Westfleisch-Beschäftigten in Coesfeld

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Schutz von Beschäftigten und Bevölkerung hat oberste Priorität

Als Reaktion auf die heute Morgen nachgewiesenen, rund 90 positiv Getesteten unter den Beschäftigten des Standortes der Firma Westfleisch in der Kreisstadt hat der Kreis Coesfeld heute entschieden, die aktive Fallsuche, was mögliche Ansteckungen mit dem Coronavirus betrifft, deutlich auszuweiten. Ziel ist es, alle Beschäftigten des Betriebes in Coesfeld flächendeckend und umgehend zu überprüfen – und damit Infektionsketten durch geeignete Maßnahmen konsequent zu unterbrechen.

„Die Eindämmung dieses Ausbruchs und damit die Gesundheit der Beschäftigten wie auch unserer Bevölkerung insgesamt hat oberste Priorität“, betont Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr. Schon in den letzten Tagen war umfangreich im Umfeld von Mitarbeitern der Firma Westfleisch getestet worden, die einschlägige Symptome aufwiesen. Nun werden, hiervon unabhängig, auch alle übrigen Beschäftigten auf das Coronavirus getestet. Rund 200 Tests sind allein heute erfolgt.

Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr berichtet aus einem ausführlichen Gespräch mit Vertretern der Westfleisch-Geschäftsleitung am heutigen Donnerstagvormittag (7. Mai 2020) im Kreishaus: Das Unternehmen hat dabei deutlich gemacht, in dieser Situation den Produktionsbetrieb vorübergehend einstellen zu müssen. Denn dadurch, dass für viele Erkrankte und Kontaktpersonen Quarantäne angeordnet wurde, komme es zu einem gravierenden personellen Engpass. Auch die weiteren Tests bedeuteten natürlich erheblichen zusätzlichen Aufwand am Standort. Das Unternehmen ist zwischenzeitlich überzeugt, diesen Engpass überbrücken und den Betrieb unter den erforderlichen, hohen hygienischen Auflagen eingeschränkt weiterführen zu können.

Die Firma sieht vor, positiv getestete Beschäftigte, wie bereits jetzt auch schon geschehen, in zusätzlich angemieteten Unterkünften zusammenzufassen, um die Quarantäne konsequent zu gewährleisten, betont der Landrat. Gemeinsam mit dem Unternehmen arbeite das Gesundheitsamt des Kreises im engen Austausch mit dem Ordnungsamt der Stadt Coesfeld auf Hochtouren daran, eine weitere Ausbreitung des Virus einzudämmen.

Die Entwicklung der Fallzahlen und ihre weiteren Konsequenzen bewertet der Kreis Coesfeld fortlaufend: Natürlich ist die Sorge in der Bevölkerung groß, dass sich die Zunahme im Kreis negativ auf geplante Lockerungen auswirken könnte, weiß Dr. Schulze Pellengahr. Die Bundesregierung hatte als Voraussetzung für weitere Lockerungen eine Maximalgrenze für aktuelle Neuansteckungen vorgesehen: Demnach soll die Zahl von 50 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner über sieben Tage hinweg nicht überschritten werden. Diese statistische Grenze werden wir in diesen Tagen durch das Ausweiten der Testungen wohl überschreiten. Doch für klar abzugrenzende, auf eine bestimmte Quelle zurückzuführende Ausbrüche sehen die gestrigen Beschlüsse der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefs der Länder ausdrücklich die Möglichkeit vor, Beschränkungen konkret auf die Ausbruchsstelle zu beschränken, betont der Landrat – und ergänzt: Abgesehen von dem Ausbruch bei Westfleisch, waren die Zahlen zu den Neuansteckungen in der Bevölkerung des Kreises in den letzten Tagen stagnierend oder leicht rückläufig.

Im Kreis Coesfeld sind am heutigen Donnerstag (7. Mai 2020) insgesamt 676 Ansteckungen mit dem Coronavirus nachgewiesen – gegenüber dem Stand von 624 Ansteckungen am gestrigen Mittwoch (6. Mai 2020). Die Zahl der infizierten Beschäftigten in dem fleischverarbeitenden Betrieb Westfleisch in Coesfeld ist heute von 79 auf aktuell 129 Personen angestiegen. Alle aktuellen Zahlen finden sich auf der Seite https://www.kreis-coesfeld.de/themen-projekte/gesundheit/coronavirus.html.

Derzeit werden unverändert 13 Erkrankte im Krankenhaus behandelt, keiner davon auf der Intensivstation.

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