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80 Prozent aller Bauprojekte bleiben im Kostenrahmen

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Städtisches Immobilienmanagement hat Bauvorhaben der letzten zehn Jahre ausgewertet

Münster (SMS) Die Stadt Münster schultert eine große Offensive für Erziehung, Bildung und Unterricht und investiert Millionen in den Neubau und Sanierung von Schulen, Kitas und Sporthallen, aber auch in Infrastruktur wie Sicherheit und Rettungswesen. Nahezu 80 Prozent aller kommunalen Bauprojekte bleiben im kalkulierten Finanzrahmen der Baubeschlüsse. Entweder werden sie exakt eingehalten oder unterschritten (dies gilt für 53 Prozent aller Fälle) oder das veranschlagte Budget wird maximal bis zu fünf Prozent überzogen (26 Prozent aller Bauprojekte). Das geht aus einer Auswertung des städtischen Immobilienmanagements hervor für die Sitzung des Ausschusses für Umweltschutz, Klimaschutz und Bauwesen (am Dienstag, 16. Juni).

Unter die Lupe genommen hat die Verwaltung alle größeren Bauvorhaben der letzten zehn Jahre. Mehrkosten zwischen fünf und 15 Prozent gab es unterm Strich bei 15 Prozent aller Projekte. Bei zwei Sanierungsfällen wurde allerdings der veranschlagte Rahmen um mehr als 15 Prozent überschritten: bei der energetischen Sanierung der denkmalgeschützten Ida-Schule und der Beseitigung der Totalschäden im Hallenbad Kinderhaus nach dem Starkregen.  

„Unsere Kostenberechnungen zu den jeweiligen Baubeschlüssen sind präzise“, kommentiert Georg Mümken, Abteilungsleiter im Amt für Immobilienmanagement, die Auswertung. Das Amt hat 34 Bauvorhaben mit einem Finanzvolumen von mindestens einer Million Euro analysiert, darunter sind die Sporthallen-Neubauten für Münster 08 und in Roxel, die Errichtung der Grundschule Wolbeck-Nord  oder Um- und Neubauten für die Gesamtschule Mitte. Georg Mümken: „Das Gesamtvolumen für alle 34 Projekte zusammengerechnet, betrug  133 Millionen Euro. Tatsächlich ausgegeben hat die Stadt 134 Millionen Euro.“

Baubeschlüsse basieren auf Kostenkalkulationen konkreter Planungen. Die Grundsatz- oder Errichtungsbeschlüsse werden indes oft sehr viele Monate zuvor getroffen auf der Grundlage von ersten Kostenschätzungen. In diesem frühen Stadium liegen noch keine Entwürfe vor, bei einigen gibt es noch nicht einmal einen Standort. Etliche weitere Faktoren sind zu dem Zeitpunkt noch unbekannt wie der Umfang der Ausstattung oder –  wie am Beispiel der Feuer- und Rettungswache 3 – die konkrete Beschaffenheit des Bodens.


„Gebäude sind keine Produkte vom Band, sondern entwickeln sich während der Planung und in der Bauphase. Daher verändern sich auch Kosten – in beide Richtungen“, so Immobiliendezernent Matthias Peck.  „Zuletzt  hat uns die konjunkturelle Entwicklung eingeholt.“ Kalkulierte  die Stadt vor zwei Jahren noch mit einem Baupreisindex von zwei Prozent, liegt er 2020 schon bei sechs Prozent und treibt mit stark steigenden Lohn- und Materialkosten die Schlussrechnung in die Höhe. Matthias Peck: „Wir lernen daraus und wollen unsere Planungssicherheit noch weiter verbessern.“ So wird die Stadt bei Investitionen von mehr als zehn Millionen zunächst nur die Planungskosten in den Haushalt einstellen, um dann bei Architektur-Wettbewerben den Kostenrahmen vorzugeben.

Quelle: Stadt Münster

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