Langsam und Schritt für Schritt kann nach den Einschränkungen der letzten Wochen auch der Lunch Club in der Wichernstraße seine Arbeit wieder aufnehmen. „Das ist gerade in diesen Zeiten so wichtig für viele Kinder und deren Familien“, sagt Heike Gründken, Leiterin des Kinderrestaurants. Der Lunch Club ist ein Ort, an dem sich die Kids wohlfühlen sollen und zu dem sie gerne wieder kommen.
Dafür wurde die gesamte erste Etage des Wichernhauses zu einem echten Restaurant umgebaut und nach kinder- und jugendspezifischen Aspekten gestaltet. Der Restaurantbereich bietet Platz für etwa 25 Gäste. Über die Grenzen Ahlens hinaus hat das Projekt von sich reden gemacht, wie unlängst ein Besuch aus Viersen kurz vor Beginn der Corona-Pandemie zeigte. Dass das Konzept des Lunch Clubs durchaus außergewöhnlich ist, bestätigte Dr. Christian Giardina, bei der Stadt Viersen zuständig für die Gemeinwesenarbeit. Auf das Restaurant aufmerksam machte ihn Daniela Noack vom Projekt „Vitale Stadt Ahlen“. „Aus unserer Zusammenarbeit wusste ich, dass Kochprojekte für und mit Kindern vielen Akteuren ein großes Anliegen sind. Wir suchen nach Wegen, wie wir das Thema bei uns in Viersen angehen können.”
Haupt- und ehrenamtliche Akteure vom Lunch Club und der Gesundheitsförderung der Stadt Ahlen standen den Gästen aus der niederrheinischen Stadt Rede und Antwort. Mit Irmgard Kerkhoff, ehrenamtliches Mitglied im Vorstand Kinderschutzbundes Viersen, Bettina Passon, Leiterin des Kinder- und Jugendzentrums ALO in Trägerschaft der katholischen Pfarrgemeinde St. Cornelius und Peter sowie Aleksa Winz, Koordinatorin für Projektarbeit im Sozialamt der Stadt Viersen, besuchte eine vielfältig zusammengesetzte Delegation die Einrichtung des Ahlener Vereins. „Wir sind hier in einem Stadtteil, in dem die Unterstützung von Familien mit Blick auf das Wissen um gesunde Ernährung bedeutsam ist“, erläuterte Heike Gründken. Zudem leiste der Lunch Club Unterstützung beim Lernen und richte gemeinsame Ausflüge aus. „Das Wichtigste aber ist, wir haben immer ein offenes Ohr für die Kinder und ihre Familien, für all ihre Bedürfnisse.“
Pädagogischer Leiter Frederik Krabbe stellte den Betriebsablauf des Lunch Clubs vor, der an fünf Tagen geöffnet ist und mit pädagogischem Personal arbeitet. „On top kommen dann noch Ehrenamtliche hinzu, denn je mehr Erwachsene da sind, umso wohler fühlen sich die Kids.“ Es seien immer neue Interessierte willkommen, die sich als ehrenamtliche Helfer engagieren wollen. So wie Dorotheé Weiß, die bekennt: „Es ist schön, die Kinder aufwachsen zu sehen und ihre Entwicklung zu begleiten“. Die Gäste aus der 77.000 Einwohner zählenden Stadt Viersen bereuten ihre Fahrt nach Ahlen nicht. Eine Fülle an praktischen Anregungen und Anstößen nahmen sie mit, um zu Hause eine Einrichtung vergleichbaren Zuschnitts auf den Weg zu bringen.
Der Lunch Club ist neben seiner regulären Aufgabe Träger eines durch die Krankenkassen in Nordrhein-Westfalen geförderten Projektes „Gesund im Quartier Süd-Ost – Strukturen und Maßnahmen zum Thema Gesunde Ernährung für Familien im Stadtteil“. Hierbei werden kostenneutrale Kochkurse für Grundschulkinder und deren Eltern angeboten sowie eine digitales „Ahlener Kochbuch“ entwickelt. Über weitere projektbezogene Fördermöglichkeiten durch die Krankenkassen berät bei der Stadt Ahlen Daniela Noack. Anträge sind möglich, soweit sie der Gesundheitsförderung dienen. „Ganz gleich, ob es um Bewegung und Sport geht, um Stressprävention oder auch andere Themenfelder.“ Weitere Informationen gibt die Koordinatorin der „Vitalen Stadt Ahlen“ unter Tel. 02382 59747 (noackd@stadt.ahlen.de).
Vor der Corona-Pandemie erhielt der Lunch-Club Besuch aus Viersen: (v.l.) Daniela Noack, Dr. Christian Giardina, Irmgard Kerkhoff, Dorotheé Weiß, Aleksa Winz, Heike Gründken, Bettina Passon (nicht im Bild: Frederik Krabbe)