Das Ministerium für Schule und Bildung teilt mit:
Das Land ermöglicht in diesem Jahr zwei zusätzliche Ferienprogramme und hat dafür insgesamt 75 Millionen Euro bereitgestellt. In Ergänzung zu den bisherigen Bildungsangeboten sollen damit bis zu 378.000 Schülerinnen und Schüler gefördert und deren Eltern unterstützt werden. 40 Millionen Euro stehen bereit für Angebote für Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 8, die besonders stark von den Folgen der Schulschließungen betroffen sind, zum Beispiel aus sozioökonomisch benachteiligten Familien. Weitere 35 Millionen Euro investiert das Land in Ferienangebote für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf, die in den vergangenen Wochen wenig Unterricht in den Schulen vor Ort erhalten haben. Zusätzlich kann in den Sommerferien auch wieder das erfolgreiche Sprachförderangebot „FerienIntensivTraining – FIT in Deutsch“ stattfinden, das sich an neu zugewanderte Kinder und Jugendliche richtet und sie beim Spracherwerb unterstützt. Alle Programme werden unter Einhaltung der Hygiene- und Schutzmaßnahmen ausgestaltet. Daneben finden weitere Ferienangebote von Schulträgern und anderen Trägern statt.
Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer: „Mit unseren Ferienprogrammen begleiten wir in so großem Umfang wie nie zuvor unsere Schülerinnen und Schüler durch die Zeit der Sommerferien. Die notwendigen Schulschließungen im März als Beitrag zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie waren ein tiefer Einschnitt. Bei vielen Kindern und Jugendlichen haben diese große Veränderung ihres gewohnten, strukturierten Alltages und die eingeschränkte Funktion, die Schule als zentrale Institution der Bildung und Erziehung für sie übernehmen konnte, Spuren hinterlassen. Wir wollen die Zeit der Sommerferien nutzen, für diese Schülerinnen und Schüler wieder Orte bereitzustellen, an denen vielfältige Angebote auf sie warten. All das, was in den letzten Wochen zu kurz kam, kann hier wieder nachgeholt werden: soziale Kontakte, Lob und Feedback von pädagogisch geschulten Bezugspersonen, Wissensvermittlung, gemeinsame Freizeitaktivitäten sowie neue Eindrücke und Perspektiven außerhalb des Elternhauses. Diese neuen Ferienangebote sind eine echte Premiere in Nordrhein-Westfalen und ein Beitrag der Landesregierung zur Unterstützung der Familien mit schulpflichtigen Kindern. Zugleich freue ich mich, dass nach der Pause in den Osterferien das von mir initiierte Sprachförderprogramm ‚FerienIntensivTraining – FIT in Deutsch‘ wieder aufgelegt werden kann.“
Die einzelnen Programme im Überblick:
Zusätzliche Ferienangebote für Schülerinnen und Schüler der Klassen 1-8
Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 8, die besonders stark von den Folgen der Schulschließungen betroffen sind – darunter auch Schülerinnen und Schüler mit Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Gemeinsamen Lernen an allgemeinen Schulen – erhalten verschiedene Bildungs- und Freizeitangebote. Die Schülerinnen und Schüler werden vor allem von vielfältigen Angeboten zum sozialen, motorischen und sprachlichen Lernen profitieren. Dazu gehören auch außerunterrichtliche Bewegungs- und Freizeitangebote in der Umgebung, wie Besuche von Zoos oder von Museen und anderen kulturellen Einrichtungen. Hierfür stellt das Land 40 Millionen Euro bereit. Diese Programme sollen in erster Linie den Kindern und Jugendlichen durch gemeinsame positive Erlebnisse Sicherheit geben und wieder Stabilität in den sozialen Kontakten mit Freundinnen und Freunden vermitteln. Über entsprechende Angebote informieren die Schulträger vor Ort.
Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf
Schülerinnen und Schüler mit Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung werden darüber hinaus mit Ferienangeboten in zwei Modellvarianten gefördert: Modell A soll den Trägern von Förderschulen insbesondere mit Offenem Ganztag ermöglichen, in den Sommerferien für Schülerinnen und Schüler mit Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung ein Ferienangebot anzubieten. Das Angebot steht ebenso offen für Schülerinnen und Schüler aus anderen Förderschulen sowie für Schülerinnen und Schüler mit Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung aus allgemeinbildenden Schulen. Über entsprechende Angebote informieren die Schulträger.
Modell B soll im Rahmen der Individualbetreuung Schülerinnen und Schüler mit intensivpädagogischem Unterstützungsbedarf gemäß § 15 AO-SF (Ausbildungsordnung sonderpädagogische Förderung) insbesondere mit den Förderschwerpunkten Geistige Entwicklung (GE) und Körperliche und motorische Entwicklung (KME) sowie deren Eltern unterstützen. Diese Schülerinnen und Schüler waren von den Schulschließungen besonders stark betroffen. Die 1:1-Betreuung wird auf die speziellen Bedürfnisse dieser Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern zugeschnitten. Das Angebot erfolgt damit in der Regel im häuslichen Umfeld. Über entsprechende Angebote informieren die Träger von Schulbegleitungsmaßnahmen.
„FerienIntensivTraining – FIT in Deutsch“
Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen und ergänzt die Deutschförderung im Schulunterricht. Dabei erhalten die Kinder und Jugendlichen einen intensiven, handlungsorientierten und thematisch abwechslungsreichen Deutschunterricht. Auf dem Programm stehen zudem gemeinsame Ausflüge und Aktivitäten, bei denen das im Unterricht Erlernte im Alltag direkt angewendet wird. Das „FerienIntensivTraining – FIT in Deutsch“ wurde im Jahr 2017 von Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer ins Leben gerufen, um neuzugewanderte Kinder und Jugendliche beim Erwerb der deutschen Sprache zu unterstützen. Insgesamt rund 15.000 Kinder und Jugendliche konnten seither in der deutschen Sprache gefördert werden. Ministerin Gebauer: „Ich freue mich, dass wieder viele Kinder und Jugendliche mit dem Programm erreicht und gefördert werden können. Mein Dank gilt den Beschäftigten vor Ort, die sich von dem Ausfall der Kurse in den Osterferien nicht entmutigen ließen und sich dafür stark gemacht haben, dass ‚FIT in Deutsch‘ nun in den Sommerferien angeboten werden kann.“
Das Land stellt dafür in diesem Jahr 2,65 Millionen Euro bereit. Bislang wurden von den Trägern 330 Kurse für die Zeit der Sommerferien 2020 beantragt. Die Kurse finden in den Sommerferien an zehn aufeinanderfolgenden Werktagen statt. Jede Maßnahme wird von zwei Sprachlernbegleiterinnen oder Sprachlernbegleitern, die durch eine vorherige Schulung der Landesweiten Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren (LaKI) gezielt auf ihre Tätigkeit vorbereitet wurden, unterrichtet und betreut.
Daneben wird es auch weiterhin die durch Land, Schulträger und freie Träger angebotenen Sommerferienprogramme wie das OGS-Angebot geben.
Weitere Informationen: www.schulministerium.nrw.de