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Lern-Erlebnisort Munitionslager Visbeck

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Es ist ein Ort, an dem Geschichte lebendig wird – ein weitläufiges Areal, das viele Jahre in einem Dornröschenschlaf versunken lag. Wer das ehemalige Munitionslager Visbeck betritt, fühlt sich in der Zeit zurückversetzt: Bunkeranlagen, Wachtürme und Stacheldrahtzäune wechseln sich mit Flächen ab, die längst die Natur zurückerobert hat. Für die Stadt Dülmen bietet die ehemalige militärische Anlage eine doppelte Chance: Ein großer Teil bleibt als ökologische Ausgleichsfläche der Natur überlassen. Die historisch besonders bedeutenden Flächen sollen aber auch für die historische Bildung genutzt werden. Gemeinsam mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster entwickelt die Stadt deshalb ein Konzept für einen Lern-Erlebnisort. An dem Projekt beteiligen sich künftig auch mehrere Schulen: Die Leitungen der Marien-, Pestalozzi-, Kardinal-von-Galen- sowie der Hermann-Leeser-Schule unterzeichneten daher am Freitag (3.7) eine gemeinsame Absichtserklärung.

„Ich freue mich sehr, dass so viele gemeinsam an diesem Projekt mitwirken. Wir in Dülmen leben eine gute Erinnerungskultur. Und auch dieser besondere Ort bietet eine hervorragende Möglichkeit, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, um Zukunft zu gestalten“, sagte Bürgermeisterin Lisa Stremlau bei dem Termin zur Unterzeichnung.
Stadt und Uni Münster – mit der Arbeitsstelle Forschungstransfer (AFO) und dem  Zentrum für Lehrerbildung (ZfL) – hoffen bei der Entwicklung des Lern-Erlebnisortes auf zusätzliche Fördergelder. Ein entsprechender Antrag „Transformationsort Visbeck“ ist beim  Bundesministerium für Bildung und Forschung gestellt und hat bereits die erste von drei Auswahlrunden erfolgreich durchlaufen. Unter 460 Vorschlägen wählte das Ministerium 87 Projekte, darunter auch das Dülmener, für die zweite Phase aus. Gesucht werden Forschungsvorhaben, bei denen Bürgerwissenschaftler gemeinsam mit Hochschulen oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten.

„In Dülmen funktioniert diese besondere Kooperation bereits sehr gut“, zeigte sich Dr. Wilhelm Bauhus von der Universität von den Vernetzungen vor Ort beeindruckt. 
Sollte der Förderantrag von Erfolg gekrönt sein – mit einer Entscheidung ist im Herbst zu rechnen – wird in der VHS Dülmen ein Projektbüro eingerichtet: Es soll in Dülmen zentraler Anlaufpunkt für die Öffentlichkeit und die beteiligten Bürgerinnen und Bürger werden. In Zusammenarbeit mit der Uni Münster entstehen dann Ideen und Angebote zur nachhaltigen Nutzung des Geländes, die in das Programm der VHS aufgenommen werden können. Ein Schwerpunkt liegt auf der Ausbildung von Guides: Diese sollen Führungen mit historisch-politischem und ökologischem Schwerpunkt über Teile des schwer zugänglichen Geländes durchführen. Mit den Schulen, die heute die Absichtserklärung unterzeichnet haben, arbeiten künftig weitere Partner am didaktischen Konzept für den Lernort Visbeck mitarbeiten.

An der Idee, in der Visbeck einen Lern-Erlebnisort zu entwickeln, arbeiten bereits zahlreiche Partner mit. Heute unterschrieben auch mehrere Schulen eine Absichtserklärung. Foto: Nina Wischeloh / Stadt Dülmen

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