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Bücherei-Team stellt Kinder- und Jugendbereiche neu auf

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Wer zurzeit durch die Büchereigasse zwischen dem Alten Steinweg und der Mauritzstraße geht und einen Blick durch die Fenster der Stadtbücherei wirft, blickt auf eine totale Leere: Sämtliches Treiben scheint aus der sonst so lebendigen Bibliothek verbannt zu sein. Doch der Eindruck trügt: Im Untergeschoss, verborgen vor den Blicken von außen, wird seit Wochen unermüdlich geplant, geräumt und neu sortiert. Bücherberge werden bewegt, gereinigt, neu signiert, umgestellt, aussortiert. Das Bücherei-Team nutzt die unfreiwillige Corona-Schließzeit, um neue Konzepte für die Kinder- und Jugendbereiche (JuWel) umzusetzen. Dabei gibt es Veränderungen nicht nur im Untergeschoss, die gesamte Bibliothek wird einbezogen. 

Zwei Entwicklungen machen diese Arbeiten notwendig. Da ist zum einen der ständig wachsende Platzbedarf in der Kinderbücherei. Zog man 1993 mit rund 20 000 Medien und 118 000 Ausleihen pro Jahr in den Neubau am Alten Steinweg ein, hat sich mittlerweile sowohl die Anzahl der Medien als auch der Ausleihen fast vervierfacht. Ebenso ist die Anzahl der Klassenführungen rasant gestiegen. Raumgreifende Veranstaltungsformate, Plätze zum Chillen, Räume zum Toben, zig Kinderwagen – all das ist auf einem Areal von 412 Quadratmetern nicht mehr komfortabel unterzubringen. Das soll anders werden. Dafür hatten sich auch viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer des World-Cafés ausgesprochen, zu dem die Stadtbücherei Ende 2019 im Rahmen ihres Zukunftsprozesses eingeladen hatte.

“Die Kinderbücherei ist ab sofort unseren jüngsten Nutzerinnen und Nutzern vorbehalten”, berichtet Ute Czieslik-Mende, Leiterin der Kinderbücherei. “Der Sachbuchstand ist verlagert worden, die Altersgruppen wurden neu geordnet, so dass es nun mehr Raum für die Jüngsten gibt. Sie können es sich, wenn die Bücherei wieder geöffnet ist, in einer mit Chill-Möbeln ausgestatteten Bilderbuch-Landschaft gemütlich machen.”

Der Kinderbücherei gegenüber liegt das im Sommer 2014 eingerichtete JuWel. Als Freizeittreff und attraktiver Wohlfühlort für junge Menschen gedacht, war es eine der ersten Jugendbibliotheken in Nordrhein-Westfalen. 2016 wurde das JuWel beim Bibliothekskongress in Leipzig mit dem Zukunftspreis ausgezeichnet. Doch nach sieben Jahren ist es an der Zeit, dieses Angebot für junge Menschen auf den Prüfstand zu stellen. Was hat gut funktioniert? Was soll in Zukunft anders werden? Fest steht bereits, dass die Förderung der politischen Bildung, die Stärkung der Medien- und Informationskompetenz sowie die Vermittlung von Lesekompetenz künftig Schwerpunkte bilden sollen. Als sogenannter “Dritter Ort” soll die Bibliothek ein attraktiver Treffpunkt für junge Menschen bleiben. Gaming-Angebote und die medienpädagogische Begleitung werden fortgeführt.

Noch gilt in der Stadtbücherei “work in progress”. Neue, flexibel aufstellbare Möbel für den Jugendbereich sind bestellt und werden in den kommenden Wochen erwartet. “Möglicherweise ist noch nicht alles an seinem Platz, wenn die Stadtbücherei wieder öffnen kann”, sagt Büchereileiterin Stefanie Dobberke. “Aber die wesentlichen Arbeiten für die Umgestaltung werden erledigt sein. Eine ausgesprochen produktive Schließzeit sowohl für uns als auch für die Nutzerinnen und Nutzer der Bücherei wird dann hinter uns liegen. Wir freuen uns über die Entwicklung und sind auf die Rückmeldungen der Besucherinnen und Besucher gespannt.”

Foto (Amt für Kommunikation, Stadt Münster): Die Kinderbücherei im Untergeschoss hat nun deutlich mehr Platz. Das Bücherei-Team freut sich schon jetzt auf die jüngsten Nutzerinnen und Nutzer, die nach der coronabedingten Schließzeit die großzügig gestaltete Bilderbuch-Landschaft mit Beschlag belegen können. 

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