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Streng geschützte Fischotter kehren in den Kreis Steinfurt zurück

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Totschlagfallen gefährden Population/Staatsanwaltschaft eingeschaltet

Kreis Steinfurt/Metelen. Lange galten sie bei uns als ausgestorben, aber eine kleine Population hat in den Kreis Steinfurt zurückgefunden: Fischotter. Seit mehr als zehn Jahren werden sie regelmäßig im Kreis Steinfurt nachgewiesen. Allerdings lauern hier auch Gefahren für das Tier. Kürzlich muss ein Fischotter in Metelen in eine Totschlagfalle geraten sein. Da der Fischotter europaweit streng geschützt ist, hat das Umwelt- und Planungsamt des Kreises Steinfurt den Fall zur weiteren Verfolgung an die Staatsanwaltschaft Münster gegeben.

„Dem verendeten männlichen Fischotter fehlte der Unterkiefer, was darauf hindeutete, dass das Tier vermutlich in eine Totschlagfalle geraten war und infolgedessen verhungert ist“, erklärt Umwelt- und Planungsamtsleiter Heiner Bücker. Das Chemische Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe hat die Vermutung bestätigt. Deshalb hat der Kreis die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, sagt Bücker: „Die Vertreibung und die Tötung des Fischotters sind gesetzlich verboten. Das gilt auch für die versehentliche Tötung durch Totschlagfallen, wie sie etwa im Rahmen der Nutria- und Bisambekämpfung eingesetzt werden, aber nicht erlaubt sind. Sollten sie trotzdem eingesetzt werden, wird dies als Straftat geahndet.“

Weitere Gefahren für die gewünschte Ausbreitung der wendigen, schnellen Schwimmer, die nachts auch mal bis zu 30 Kilometer zurücklegen, seien Reusen, andere Fallen und der Straßenverkehr, sagt der Amtsleiter. Drei überfahrende Tiere seien in den letzten Jahren im Kreis Steinfurt aufgefunden worden, was die kleine Population im Kreis Steinfurt sehr instabil werden lasse: „Schon einzelne Verluste, vor allem weiblicher Tiere, können das Überleben der Population gefährden. Sie ist sehr anfällig.“  Nach seiner Rückkehr in den Kreis Steinfurt war der aus der Familie der Mader stammende Fischotter zunächst im Gewässersystem der Aa in den nördlichen Kommunen festgestellt worden. Eine vom Kreis Steinfurt und der Biologischen Station des Kreises vergebene Studie weist ihn heute eher im Westen im Gewässersystem von Vechte und Steinfurter Aa nach.

Es ist Ziel des Natur- und Artenschutzes, der hochgradig gefährdeten Art zu helfen, eine gesunde und stabile Population aufbauen zu können. Diesbezüglich nimmt der Kreis Steinfurt aus Sicht des Landes Nordrhein-Westfalen eine besondere Brückenfunktion ein. Für die Vernetzung bisher isolierter Vorkommen einer Population in Westfalen, in den Niederlanden und einer Population in Niedersachsen ist die Besiedlung des Kreises Steinfurt durch den Fischotter bundes- und europaweit von zentraler Bedeutung – für eine erfolgreiche Etablierung seiner Art. Die Jagd auf seinen hochwertigen Pelz, sein Fleisch, was vor allem in der Fastenzeit als „Fisch“ gegessen wurde, die von ihm ausgehende Bedrohung für den Fischbestand und der Ausbau und die Verschmutzung von Gewässern, ließen das im Wasser und an Land lebende Tier Mitte des 20. Jahrhunderts aus unserer Natur verschwinden.

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